Kein Verein in Deutschland hat eine solch steile Entwicklung in den letzten zehn Jahren hingelegt wie Eintracht Frankfurt. Begonnen hat dieser Weg mit Niko Kovač, Fredi Bobic und Ben Manga, führte dann über Adi Hütter und Markus Krösche und wurde mit dem bisherigen Höhepunkt – dem Europa League-Titel – unter Oliver Glasner gekrönt. Aktuell ist Dino Toppmöller Trainer der SGE und blickt bisher auf eine starke Saison mit den Adlern zurück.
Auch auf wirtschaftlicher Ebene spielt Frankfurt inzwischen in der deutschen Spitzenklasse mit. Der Verein kann problemlos bis zu 80 Millionen Euro pro Saison in den Kader investieren, da die Einnahmen so deutlich gestiegen sind. Setzt sich diese Entwicklung fort, wird die Eintracht weiter zu Vereinen wie dem BVB aufschließen – falls dies nicht bereits geschehen ist.
Führungsetage, Trainer und Spielsystem: Mit Toppmöller in die Champions League?
Nach der starken Arbeit von Fredi Bobic als Sport-Vorstand konnte Markus Krösche, davor beim SC Paderborn und RB Leipzig tätig, die Erfolgsgeschichte noch weiter ausbauen. Durch kluges Verkaufsgeschick und exzellentes Scouting erreichte der Kaderwert Dimensionen, die vor zehn Jahren für Frankfurt-Fans unvorstellbar gewesen wären. Eine weitere Verstärkung erhielt das Team um Krösche zum Jahreswechsel durch Pirmin Schwegler, der nicht nur als ehemaliger Frankfurt-Spieler, sondern auch Scout-Erfahrung beim FC Bayern und eine Führungsposition bei der TSG 1899 Hoffenheim aufzuweisen hat.
Nach der letzten Saison wurde der frühere Co-Trainer des deutschen Nationaltrainers Julian Nagelsmann und Sohn von Klaus Toppmöller berechtigt angezählt. Die Saison beendeten die Adler zwar auf Platz sechs, konnten aber mit langweiligem Fußball nicht sonderlich überzeugen. In dieser Saison zeigt die Mannschaft unter Führung des 44-Jährigen ein anderes Bild.

Toppmöller stellt Frankfurt äußerst flexibel auf. Die Adler spielen entweder im 3-4-3-System mit Halbraumzehnern oder im 4-4-2, wobei sie dann zwischen 3-2- oder 2-3-Aufbau variieren können. Die Eintracht verfolgt dabei das Ziel, den Ball schnell von der Defensive ins letzte Drittel zu befördern. Dafür zieht sich ein Spieler – meist Mario Götze – aus der letzten Kette ins Mittelfeld zurück und agiert von dort als Spielmacher. Der Fokus lag diese Saison besonders auf der Stürmeroptimierung, was sich deutlich zeigt: Ekitiké und Marmoush – obwohl Letzterer seit Januar in England spielt – erzielten mehr als die Hälfte aller Eintracht-Tore und waren an 41 Treffern beteiligt. Im Angriffsdrittel lässt der Coach die letzte Kette überladen, wobei dort meist mindestens vier Spieler agieren.


Eintracht Frankfurt – 1. FC Union Berlin | Bundesliga, 25. Spieltag 2024/25 | sportstudio
Gegen den Ball kann die Eintracht in der Abwehrkette wegen der vielen defensivstarken Spieler sich in einer Fünferkette aufstellen. Im Pressing liegt der Fokus schon eher auf einer Mannorientierung.
Kaderanalyse – fünf Spieler im Check
* Ab sofort werden die Kader nicht mehr Spieler für Spieler durchgegangen, sondern die fünf wichtigsten bzw. für den Sommer interessantesten Spieler vorgestellt.

Kevin Trapp
Geburtsdatum
Nationalität
Geburtsort
Position
Größe
Fuß
Verein
Marktwert
08.07.1990
Deutschland
Merzig
Tor
189 cm
Rechts
Eintracht Frankfurt
3,00 Mio. €
Rolle
Rotationsspieler
In den letzten zehn Jahren war Kevin Trapp die unangefochtene Nummer eins im Eintracht-Tor. Doch nun könnte ein Wechsel im Tor bevorstehen. Zwar zeigt der 34-jährige Ex-Nationaltorwart weiterhin brillante Paraden als Shotstopper und sichert seiner Mannschaft wichtige Punkte. Seine Fehlerquote ist jedoch in den vergangenen Jahren – besonders in den letzten Monaten – deutlich gestiegen. Der aus der Jugend des 1. FC Kaiserslautern stammende Keeper hatte schon immer Schwächen im Spielaufbau. Sein gelegentlicher Vertreter Kaua Santos könnte nun zur neuen Nummer eins aufsteigen, wobei auch er sich nicht immer als fehlerfrei erwiesen hat.

Arthur Theate
Geburtsdatum
Nationalität
Geburtsort
Position
Größe
Fuß
Verein
Marktwert
25.05.2000
Belgien
Liège
Abwehr
185 cm
Links
Eintracht Frankfurt
24,0 Mio. €
Rolle
Schlüsselspieler

Arthur Theate ist der Spieler, der das System der SGE überhaupt erst ermöglicht. Da er sowohl als inverser Außenverteidiger als auch als linker Halbrauminnenverteidiger agieren kann, ermöglicht er Dino Toppmöller eine flexible Aufstellung. Er spielt eine zentrale Rolle im Ballvortrag und progressiven Passspiel, rückt häufig ins Mittelfeld vor und wird dort fest ins Aufbauspiel integriert. Defensiv überzeugt der belgische Nationalspieler durch seine intelligente Spielweise – er gewinnt Bälle bevorzugt durch Antizipation statt durch direkte Zweikämpfe. Der Transfer des 24-Jährigen hat sich im Rückblick als absoluter Volltreffer erwiesen, von dem sowohl der Spieler als auch Eintracht Frankfurt profitieren.

Nathaniel Brown
Geburtsdatum
Nationalität
Geburtsort
Position
Größe
Fuß
Verein
Marktwert
16.06.2003
Deutschland
Amberg
Abwehr
180 cm
Links
Eintracht Frankfurt
8,00 Mio. €
Rolle
Stammspieler
Der Transfer geriet neben dem des großen Talents Can Uzun vom 1. FC Nürnberg zunächst etwas in den Hintergrund – doch auch Nathaniel Brown erwies sich als exzellente Verpflichtung für die Mainstädter. Der 21-Jährige hat sich inzwischen einen Stammplatz in der Frankfurter Startelf erkämpft und wird bereits als Kandidat für die deutsche A-Nationalmannschaft gehandelt. Als linker Außenverteidiger/Wingback interpretiert Brown seine Rolle besonders offensiv. Bei Ballbesitz der SGE rückt er weit auf und sorgt im letzten Drittel für die nötige Breite im Angriffsspiel. Er kann den Ball souverän aus der Defensive nach vorne tragen und so wichtigen Raumgewinn erzielen. Seine besonderen Stärken liegen im Offensivspiel, wo er sich vor allem durch präzise Assists und gefährliche Flanken auszeichnet. Auch defensiv erfüllt er bereits die Anforderungen der Bundesliga.


Hugo Larsson
Geburtsdatum
Nationalität
Geburtsort
Position
Größe
Fuß
Verein
Marktwert
27.06.2004
Schweden
Svarte
Mittelfeld
187 cm
Rechts
Eintracht Frankfurt
35,0 Mio. €
Rolle
Wechselkandidat
Eine weitere Transfer-Meisterleistung von Markus Krösche war Hugo Larsson. Der schwedische Nationalspieler wird einer der nächsten Verkäufe sein, die die Frankfurter Transferkasse füllen und ein deutliches Plus erwirtschaften werden. Der Schwede überzeugt durch sein beeindruckendes physisches und athletisches Profil, das ihm in allen Spielphasen Vorteile verschafft. Besonders hervorzuheben ist seine außergewöhnlich hohe Arbeitsrate – er legt die größte Laufdistanz im Frankfurter Kader zurück. Vom Spielertyp her hat er sich zu einem Box-to-Box-Mittelfeldspieler entwickelt, der im letzten Drittel eine zusätzliche offensive Rolle als Schattenstürmer einnimmt und den Strafraum besetzt. In seinem Passspiel beweist er ein ausgezeichnetes Gespür für freie Räume und findet regelmäßig die entscheidenden Schnittstellen. Das Gespür für den Raum zeigt sich auch in seinen Laufwegen abseits des Balls zwischen den Linien. Da er sich bereits in jungen Jahren als Stammspieler etabliert hat, könnte Larsson im Sommer zu den Kandidaten gehören, die den nächsten Karriereschritt anstreben.


Hugo Ekitiké
Geburtsdatum
Nationalität
Geburtsort
Position
Größe
Fuß
Verein
Marktwert
20.06.2002
Frankreich
Reims
Sturm
190 cm
Rechts
Eintracht Frankfurt
40,0 Mio. €
Rolle
Wechselkandidat
In der Hinrunde war vor allem Omar Marmoush das Thema in der Bundesliga – eine Personalie, die jedoch weitaus zu kurz kam, war Hugo Ekitiké, der sogar talentierter als der zweitteuerster Frankfurter Abgang der Vereinsgeschichte ist. Der Franzose ist ein kompletter Stürmer, der seiner Mannschaft in jeglichen Spielsituationen helfen kann: In Umschaltmomenten als tiefegebender Angreifer, in Eins-gegen-Eins-Situationen, die er problemlos selbst auflösen kann oder als Zielspieler in der Box. Aufgrund seiner Beweglichkeit, seines Tempos, Abschluss und Fähigkeiten im Kombinationsspiel gibt der Franzose seiner Mannschaft alles, was ein Stürmer können muss. Natürlich reicht auch nur ein Blick auf seine Scorerzahlen (19 Tore und acht Vorlagen), um zu verstehen, dass die Interessenten Schlange stehen werden. Ekitiké könnte also der nächste große Verkauf auf dem Konto von Markus Krösche werden.

Ruhiger Sommer oder großer Umbruch? – Ausblick auf die Sommertransferphase
Transferziele
Wechselkandidaten

Hugo Ekitiké
Sturm

Hugo Larsson
Mittelfeld
Ekitiké und Larsson sind vermutlich die nächsten Spieler in der Tradition von Marmoush oder Kolo Muani, die für große Transfererlöse der SGE sorgen werden. Ihre Leistungen sind mittlerweile so überzeugend, dass europäische Topclubs zwangsläufig Interesse am Franzosen und Schweden zeigen werden – wobei ein weiteres Jahr in der Mainstadt nicht ausgeschlossen ist und maßgeblich von der Karriereplanung der beiden »Adler« abhängt. Bei Tuta, Nkounkou und Chaibì steht eine grundsätzliche Entscheidung an, da diese Spieler entweder einen Tapetenwechsel benötigen oder in Frankfurt noch nicht richtig Fuß gefasst haben. Dina Ebimbe wird den Verein sehr wahrscheinlich verlassen, da er bereits aussortiert wurde und schon im Winter wechseln sollte. Als Leihkandidaten kommen Krisztián Lisztes und Igor Matanovic infrage: Lisztes spielt bisher nur für die U21 in der Regionalliga Südwest. Matanovic fehlt noch das volle Vertrauen der Vereinsführung – ein Entwicklungsschritt bei einem Leihverein wäre sinnvoll, sofern Frankfurt langfristig mit dem Deutsch-Kroaten plant. Auf der Zugangsseite wird ein Ersatz für den scheidenden Leihspieler Michy Batshuayi gesucht, der auch gleichzeitig Elye Wahi Druck macht. Sollten Larsson und Ekitiké den Verein verlassen, müssen auch für sie Nachfolger gefunden werden. Im Fall des Larsson-Ersatz sollte dieser auch ein potenzieller Konkurrent für Götze darstellen. Außerdem würde ich perspektivisch einen Nachfolger für Ellyes Skhiri verpflichten.
Von den Leihspielern wird nur Elias Baum eine realistische Chance haben, sich in der nächsten Saison durchzusetzen. Der 19-Jährige überzeugte während seiner Leihe beim SV Elversberg auf ganzer Linie und zählte bereits zu den besten Außenverteidigern der Zweiten Bundesliga. Er besticht durch seine Zweikampfstärke, sein ausgeprägtes Gespür im Gegenpressing und seine präzisen Passfähigkeiten. Für Aurélio Buta, Hrvoje Smolcic und Jessic Ngankam wird es dagegen wohl keine weitere Chance in Frankfurt geben. Paxten Aaronson und Nacho Ferri könnten hingegen erneut verliehen werden.
Im kommenden Sommer laufen nur zwei Verträge aus: Zum einen endet die Leihe von Rasmus Kristensen. Eine Festverpflichtung ist jedoch sehr wahrscheinlich – entweder durch die vereinbarte Kaufoption oder durch Nachverhandlungen. Die Eintracht möchte den Dänen aufgrund seiner überzeugenden Leistungen fest ins »Herz von Europa« holen. Zum anderen läuft der Einjahresvertrag von Timothy Chandler aus. Da Sport-Vorstand Markus Krösche ihn bereits bei der Verlängerung als wichtige Identifikationsfigur und besonders wertvollen Akteur für die Kabine bezeichnet hat, wäre eine weitere Vertragsverlängerung naheliegend.
Transferziel
Mittelfeld (ZM)
Startelf | Rotation | Tiefe

Lennon Miller
Geburtsdatum
Nationalität
Position
Größe
Fuß
Verein
Marktwert
25.08.2006 (18)
Schottland
Mittelfeld
1,82 m
Rechts
Motherwell FC
4,00 Mio. €
Laut der »Bild« interessiert sich Eintracht Frankfurt für Lennon Miller, bei dem ein ähnlicher Entwicklungsplan wie bei Hugo Larsson und Oscar Højlund vorgesehen ist. Der 18-Jährige etablierte sich in Schottland bereits in jungem Alter als Stammspieler – sein Profidebüt gab er mit 16 Jahren gegen die Glasgow Rangers und wurde in der darauffolgenden Saison zur festen Größe im Mittelfeld. Bei Frankfurt soll Miller an die erste Mannschaft herangeführt werden und eine ähnliche Entwicklung wie Larsson oder z.B. auch Nnamdi Collins durchlaufen. Der Mittelfeldspieler wurde zudem bereits für die schottische A-Nationalmannschaft nominiert.
Der schottische Mittelfeld-Stratege, der auf allen Positionen im Zentrum spielen kann, überzeugt als einer der wichtigsten Aufbauspieler seiner Mannschaft. Der 18-Jährige lässt sich am besten als »Pass-first Mittelfeldspieler« charakterisieren. In dieser Rolle besticht er durch präzise Pässe über weitere Distanzen, das Brechen gegnerischer Linien und ein klares progressives Spielelement, gepaart mit hoher Pressingresistenz. Als Ballführer könnte er allerdings noch mehr Output bieten. Defensiv glänzt der Mittelfeldspieler durch vorausschauendes Stellungsspiel, geschicktes Ballabfangen, starke Zweikampfführung und solide Kopfballstärke. Bemerkenswert ist zudem seine Rolle als Standardspezialist bei Motherwell FC.
Der Marktwert des potenziell ersten Schotten in Frankfurt beträgt vier Millionen Euro (transfermarkt.de) und müsste wohl mit einer Ablösesumme rechnen, die leicht über dem Marktwert anzusiedeln ist.

Transferziel
Abwehr (ZM)
Startelf | Rotation | Tiefe

Martin Baturina
Geburtsdatum
Nationalität
Position
Größe
Fuß
Verein
Marktwert
16.02.2003 (22)
Kroatien
Mittelfeld
1,72 m
Rechts
Dinamo Zagreb
20,0 Mio. €
Martin Baturina gilt als eines der größten Talente Kroatiens und steht vor dem nächsten wichtigen Karriereschritt. Der kroatische Nationalspieler wird von zahlreichen europäischen Clubs umworben – seine Qualitäten wurden besonders deutlich, als Luka Modrić ihn in höchsten Tönen lobte. Der im Februar 2003 in Zürich geborene Baturina spielte zunächst für Hajduk und RNK Split, bevor er mit 14 Jahren zum Rekordmeister Dinamo Zagreb wechselte, wo er bereits mit 17 Jahren in die erste Mannschaft berufen wurde.
Baturina soll die potenzielle Lücke nach einem Larsson-Abgang stopfen und Mario Götze in der Chancenkreation unterstützen. Mit seiner hervorragenden Übersicht spielt er eine Menge Schlüsselpässe und ist ein guter Assistgeber. Mit seiner starken Technik kann er seiner Mannschaft besonders in der Phase des eigenen Ballbesitzes helfen. Gerne lässt er sich im Aufbau in den Sechser- bzw. Achterraum fallen und gibt seiner Mannschaft von dort aus Progression als Passspieler oder Ballschlepper. Offensiv fühlt er sich pudelwohl im linken Halbraum und zieht von dort aus gerne ins Zentrum. Aufgrund seines tiefen Körperschwerpunktes kann er im Dribbling die gegnerischen Spieler überwinden und auch für sich selbst kreieren.
Baturinas Marktwert liegt bereits bei 22 Millionen Euro und würde daher der Königstransfer der »Adler« im Sommer sein. Zwischen 25 und 30 Millionen Euro könnte man sich vorstellen, dass eine Einigung möglich ist. Die Konkurrenz im Rennen um den Kroaten ist jedoch auch nicht zu unterschätzen. Vereine, die eigentlich noch eine Stufe über der SGE stehen, haben auch Interesse am Mittelfeldspieler.

Transferziel
Sturm (ST)
Startelf | Rotation | Tiefe

Mathias Kvistgaarden
Geburtsdatum
Nationalität
Position
Größe
Fuß
Verein
Marktwert
15.04.2002 (22)
Dänemark
Sturm
1,74 m
Rechts
Bröndby IF
8,00 Mio. €
Auf den Spuren Jesper Lindströms – Mathias Kvistgaarden könnte der nächste vielversprechende Skandinavier sein, der das Trikot der Frankfurter Eintracht trägt. Der talentierte 22-jährige Angreifer begann seine fußballerische Ausbildung in der Jugendabteilung von Lyngby BK. 2017 wechselte er zum traditionsreichen Brøndby IF, wo er zunächst in der U17-Mannschaft des Kopenhagener Vorstadtclubs seine ersten Schritte machte.
Der Angreifer ist vielseitig einsetzbar – sowohl auf den Flügeln als auch im Zentrum, wobei er im letzten Drittel vermehrt im Sturmzentrum auftaucht. Kvistgaarden ist ein kleiner, wendiger Spieler mit starker Spielbeteiligung, der auch in tieferen Positionen überzeugt. Mit seiner ausgeprägten Ballsicherheit ist er exzellent im Ballcarrying, der Räume für seine Mannschaft überbrücken kann. Seine Athletik steht der von Ekitiké in nichts nach – mit seinem Top-Speed gehört er zur absoluten Elite der dänischen Liga. Seine hohe Abschlusseffizienz spricht ebenfalls für ihn als Stürmer, was seine 12 Tore bei einem xG-Wert von 9,40 belegen. Trotz seiner geringen Größe setzt sich Kvistgaarden auch in Luftduellen durch. Als cleverer Zielspieler versteht er es, sich geschickt zu positionieren und Bälle auch gegen physisch überlegene Gegner zu behaupten.
Selbst wenn Ekitiké ein weiteres Jahr in Frankfurt bleiben sollte, wäre eine Verpflichtung Kvistgaardens sinnvoll. Bei künftiger Verletzungsfreiheit könnte er sich zum nächsten »Big Deal« von Markus Krösche entwickeln – seine Anlagen versprechen den Sprung auf die große europäische Bühne. Für den Dänen wäre wohl eine Ablösesumme um die zehn Millionen Euro fällig.



Transferziel
Sturm (ST)
Startelf | Rotation | Tiefe

Franjo Ivanovic
Geburtsdatum
Nationalität
Position
Größe
Fuß
Verein
Marktwert
01.10.2003 (21)
Kroatien
Stürmer
1,85 m
Rechts
Union St. Gilloise
8,00 Mio. €
Sollten Ekitiké und/oder ein anderer Stürmer Frankfurt verlassen, wäre die Verpflichtung eines weiteren Angreifers notwendig, da Batshuayi wohl nicht in Frankfurt bleiben wird. Die sportliche Leitung steht dann vor der Wahl zwischen einem erfahrenen Stürmer, der dem Frankfurter Angriff Routine bringt, oder einem weiteren Talent mit hohem Wiederverkaufswert.
In Europa sticht dabei besonders ein Verein durch seine Arbeit im Stürmerscouting hervor: der belgische Club Union St. Gilloise. Deniz Undav, Victor Boniface und Mohammed Amoura verbinden diese gemeinsame Station. Auch in dieser Saison macht dort ein Sturmtalent auf sich aufmerksam: Franjo Ivanovic. Der Angreifer überzeugt in der laufenden Pro-League-Saison mit beeindruckenden 17 Scorerpunkten – sowohl als Torschütze als auch als Vorbereiter. Der in Österreich geborene Kroate, der aus der Jugend des FC Augsburg stammt, machte sich beim HNK Rijeka einen Namen im Profibereich. Obwohl er erst im letzten Sommer nach Belgien wechselte, könnte er bereits nach dieser Saison den nächsten Karriereschritt wagen.
Ivanovic verfügt über ein komplettes Stürmerprofil. Der 21-Jährige überzeugt in verschiedenen Rollen – sei es als Zielspieler oder als Spieler, der sich ins Mittelfeld fallen lässt. Von dort agiert er entweder als Ballträger oder erzielt mit präzisen Pässen Raumgewinn. Vor dem Tor ist Ivanovic ein eiskalter »Finisher« mit vielfältigen Abschlussmöglichkeiten. Er kann beinahe gleichwertig mit beiden Füßen sowie per Kopf abschließen, wobei er im Kopfballspiel noch mehr Output liefern könnte. Seine Abschlüsse zeugen von technischer Klasse, mit gezielten und sehenswerten Schüssen. Auch im Link-up-Play überzeugt er technisch und besticht durch einen exzellenten ersten Kontakt. In St. Gilloises starkem Pressing beweist er sich zudem als effektiver Pressingspieler, der in hohen Positionen wichtige Ballgewinne erzielt.
Seit seinem Wechsel hat sich Ivanovic Marktwert von vier auf acht Millionen Euro verdoppelt. Da Kvistgaarden aufgrund seiner Statur Ekitiké nicht direkt ersetzen könnte, wäre die Verpflichtung beider Stürmer eine sinnvolle Strategie. Auch für Ivanovic müsste die Eintracht mit einer Ablösesumme von etwa zehn Millionen Euro rechnen.

Die beste Kaderentwicklung der letzten Jahre und wieder Champions League im Waldstadion? – Fazit
Sollten Ekitiké und Larsson bleiben, wird der kommende Sommer vermutlich ruhiger ausfallen, da der Kader bereits Champions-League-Niveau erreicht hat. Der von Frankfurt eingeschlagene Weg muss fortgesetzt werden, wird aber künftig deutlich schwieriger zu beschreiten sein. Der Abstand zu Spitzenteams wie dem FC Bayern oder Bayer Leverkusen ist nämlich erheblich größer als zu den bisher überholten Vereinen.
Die Hinrunde der Eintracht verlief erfolgreich. Zwar erlebten die »Adler« nach dem Marmoush-Abgang einen leichten Einbruch, befinden sich aber weiterhin auf Kurs für die erneute Königsklassen-Qualifikation. Dies sollte auch das Ziel der kommenden Jahre sein: die dauerhafte Etablierung unter den vier besten Teams der Fußball-Bundesliga.
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