Justin Njinmah

Justin Njinmah hat in dieser Saison für ordentlich Aufregung sorgen können, als er sich als Neuzugang der U23 von Werder Bremen mit herausragenden Leistungen empfehlen konnte. Nachdem er in den beiden Vorsaisons in je sieben und vier Spielen mit einigen Scorerpunkten auf sich aufmerksam machen konnte, gelang ihm in der diesjährigen Regionalliga Nord Saison der erste Durchbruch. In 18 Spielen erzielte der schnelle Mittelstürmer beeindruckende 14 Treffer und bereitete 6 weitere Treffer vor. Der SV Werder Bremen zog aus diesen erfreulichen Statistiken Konsequenzen. Um seine Leistungen auf höherem Niveau auf den Prüfstand zu stellen, wurde der Vertrag mit ihm vorzeitig verlängert und er wurde in die U23 von Borussia Dortmund verliehen, damit er Spielpraxis in der höherklassigen 3. Liga sammeln kann.

Dass er einen guten Torriecher hat, wird schon beim Lesen seiner Statistiken deutlich. Regelmäßig gelingt es ihm, Profit aus gewonnenen Eins-gegen-Eins Situationen zu schlagen und so Großchancen für sich selbst oder seine Mitspieler zu kreieren. Seine gute Ballbehandlung und ein starker erster Kontakt lassen ihn viele Duelle gewinnen oder verhindern gar, dass seine Gegenspieler überhaupt in den Zweikampf kommen. Njinmahs größte Stärke ist aber seine unglaubliche Schnelligkeit. Bisher war sein Tempo in allen Spielklassen, in denen er eingesetzt wurde, eine annähernd unaufhaltsame Waffe. Oft kann er mit einem cleveren Kontakt viele Verteidiger hinter sich lassen, da sich Gegenspieler in Zweikämpfen mit ihm regelmäßig verschätzen, weil sie auf sein ungewöhnliches Tempo einfach nicht vorbereitet sind. Sein starkes Dribbling hilft ihm dabei, das gute Tempo zu instrumentalisieren.

Probleme entstehen aktuell in Situationen, in denen die Verteidiger sein Tempo matchen können. So erweckt sich der Eindruck, als ob seine größte Stärke auch gleichzeitig seine größte Schwäche sein könnte. Bereits jetzt, in der 3. Liga reicht sein Tempo allein nicht mehr aus, um regelmäßig und zuverlässig gefährliche Situation für sein Team zu erspielen und Njinmah ist dazu gezwungen, seinen Spielstil um einige andere Elemente aufzuwerten. Die Leihe zu Dortmund ist dafür eine ausgezeichnete Gelegenheit. Hier wird er regelmäßig auf verschiedenen Positionen eingesetzt und taktisch auf einem hohen Niveau beansprucht, was sich nur positiv auf seine langfristige Entwicklung auswirken kann. Die größte Herausforderung wird für ihn sein, ob er den anspruchsvollen Sprung vom Speed-Demon zu einem facettenreichen Offensivspieler meistern kann.

SaisonWettbewerbEinsätze (Minuten)Tore (Vorlagen)FotMob-Rating
21/223. Liga13 (811)2 (2)6.66
21/22RL Nord18 (1408)14 (6)
20/21RL Nord4 (250)3 (1)
19/20RL Nord7 (379)1 (1)
Justin Njinmah Spielszene
Dank seines Tempos kann Njinmah den Verteidiger im Eins-gegen-Eins überlaufen und somit ins Duell mit dem Torwart kommen, bei dem er einen Elfmeter für seine Mannschaft herausholt (Quelle: Wyscout)
Justin Njinmah Spielszene
Mit einem hervorragenden ersten Kontakt kann Njinmah den Ball am Verteidiger vorbeilegen und sein Tempo nutzen, um ins Eins-gegen-Eins mit dem Torwart zu kommen, welchen er dann umläuft und so das 3:1 erzielt (Quelle: Wyscout)
Justin Njinmah Spielszene
Njinmah fängt den Ball nach einem schlechten Pass des gegnerischen IV selbst ab und spielt im Anschluss einen perfekt abgepassten Ball, um eine Großchance für sein Team zu erspielen (Quelle: Wyscout)
Justin Njinmah Spielszene
Sein unglaubliches Tempo nutzt er hier, um sich den Ball vorzulegen und an zwei Verteidigern vorbeizulaufen, um dann einen unbedrängten Pass in die Mitte spielen zu können (Quelle: Wyscout)

Justin Njinmah
Fazit
Sein Tempo ist und bleibt eine beeindruckende Waffe, die im Alleingang für Gefahr sorgen kann. Trotzdem wirkt er aktuell noch zu eindimensional, um ein wirklich hohes Niveau erreichen zu können. Sollte er sich bei Dortmunds U23 taktisch und spielerisch weiterentwickeln können, ist auch das nationale Niveau vorstellbar.
Stärken
Geschwindigkeit
Dribbling
Eins-gegen-Eins
Schwächen
Spielverständnis
Eigensinnig
3
B