Il bellissimo gioco del calcio – die fünf spannendsten Talente der Serie B

Heute betrachten wir ein paar Talente der Serie B – die größten Spieler der Welt haben alle einmal klein angefangen: Andrea Pirlo ist einer der besten Mittelfeldspieler aller Zeiten. Der Italiener wurde während seiner aktiven Karriere Weltmeister, Champions League-Sieger oder auch mehrmals italienischer Meister und wurde »l’architetto« (der Architekt) genannt. 1994/95 hat Pirlo zwar für seinen Jugendclub Brescia Calcio in der Serie A debütiert, jedoch ist der Verein noch im selben Jahr abgestiegen. So richtig hat er dann die große Fußballbühne nämlich in der Serie B betreten. Mit 17 Jahren, acht Monaten und 21 Tagen hat er gegen Palermo sein erstes Tor erzielt und sich somit im Profifußball angemeldet.

Pirlo ist nur ein bekanntes Beispiel für einen Spieler, der in der »Lega Nazionale Professionisti Serie B« bekannt wurde. Weitere Namen sind Stephan El Shaarawy, Gianluca Vialli oder Sandro Tonali. Welche Talente der Serie B-Saison 2024/25 könnten noch Pirlos Weg einschlagen?



Das größte Torwarttalent der Serie B ist Sebastiano Desplanches. Der Italiener wurde bei der letzten U20-WM als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet und wurde zu dieser Saison zum Stammtorwart in Palermo befördert. Ausgebildet wurde der Keeper beim AC Mailand und ist über Vicenza und Trento zum Traditionsverein auf Sizilien gekommen. Desplanches kann man als modernen Torhüter bezeichnen, der Shot Stopping und das Mitspielen als Schlussmann vereint.

Das physische Profil für einen Torwart ist nahezu optimal. Mit seinen 1,89 m bringt er eine gute Größe mit und ist gut austrainiert. Mit diesem Körperbau strahlt er eine Präsenz im Strafraum raus. Jedoch wirkt sich das auch nicht zu sehr auf die Reflexe des 21-Jährigen aus, die ebenso gut zu bewerten ist. Der italienische U21-Nationalspieler ist zudem als ein ordentlicher Shot Stopper zu bezeichnen. Mit seiner enormen Sprungkraft schafft er es zwar, viele schwere Bälle noch zu halten, bekommt es oft aber nicht hin, die Bälle festzuhalten. Außerdem positioniert er sich gut und versucht sich mit dem Stellungsspiel einen weiteren Vorteil zu kreieren. Im flachen Aufbau spielt der Italiener die richtigen, aber nicht zu anspruchsvollen Bälle und zeigt sich immer anspielbar. Die langen Bälle müssen ebenfalls beachtet werden, an denen er auch noch zu arbeiten hat.

In den sozialen Medien wurde der talentierte Torwart schon als nächster Gianluigi Buffon bezeichnet, besonders nachdem er als der beste Torwart bei der U20-WM ausgezeichnet wurde. Soweit würde ich nicht gehen. Wenn er sich mittelfristig im Profibereich durchsetzen kann, traue ich ihm eine aussichtsreiche Zukunft bei einem europäischen Verein zu, der im Rennen um Europa eine Rolle spielen kann. Wenn er seine Schwächen noch verbessert oder gar völlig ausmerzt, sollten ihm mit den Anlagen wohl nur kaum Grenzen gesetzt sein.

Eine Spielszene als Beispiel für Desplanches‘ körperliche Präsenz: Rumänien kommt in der Box durch Glück an den Ball. Der Keeper reagiert rechtzeitig und kann die Großchance vereiteln.


Ursprünglich war es der Plan, Giovanni Leoni als größtes Innenverteidigertalent vorzustellen, der noch bei Sampdoria unter Vertrag gestanden hat. Da er jedoch kurz vor Ende des Transferfensters zu Parma in die Serie A gewechselt ist, habe ich mit Nicolo Bertola von Spezia Calcio eine Alternative gefunden, die erst nach Saisonbeginn in meinen Fokus gerückt ist. Der italienische Innenverteidiger stammt aus der Jugend des Serie-B-Clubs und ist nach einer Leihstation nun fest in seinem Verein eingeplant. In der vergangenen Saison ist er 16-mal zum Einsatz gekommen, reifte in der Sommerpause zum U21-Nationalspieler Italiens und ist jetzt Stammspieler bei einem Aufstiegsaspiranten. Den Saisonstart konnte er sogar mit zwei Treffern krönen.

Das Datenprofil des Verteidigers ist besonders in der Phase des gegnerischen Ballbesitzes im europäischen Vergleich interessant. Auffällig sind seine Zweikampfstärke, das Abfangen von Pässen und seine Blocks. In der Phase des eigenen Ballbesitzes wirken seine Daten zunächst weniger überzeugend. Eine detaillierte Analyse zeigt jedoch, dass Bertolas Passspiel zwar verbesserungswürdig, aber ausgereifter ist, als es auf den ersten Blick erscheint. Im Kurzpassspiel weist er ordentliche Statistiken auf, die dem europäischen oberen Drittel zuzuordnen sind. Bei anspruchsvolleren Pässen wirkt er unsicher, was zu einer schwachen Quote im Passspiel über längere Strecken führt. Sein vertikales Spiel nach vorn ist ebenfalls ausbaufähig. Hier wünsche ich mir mehr Mut, da er gerade mit kreativen Momenten positiv auffällt.

Im Vergleich zu Leoni, den ich zunächst als größeres Talent eingestuft hatte, kann Bertola nicht mithalten. Dennoch traue ich dem Verteidiger einen weiteren Entwicklungssprung zu, da die Anlagen für einen kompletten Innenverteidiger vorhanden sind. Erstligisten aus den Top-5-Ligen sollten seine Entwicklung auf jeden Fall im Auge behalten.

Radar des Italieners (Quelle: datamb.com)


Der interessanteste Sechser der Serie B stammt aus Spanien und spielt bei Sampdoria. Gerard Yepes ist mit seinen 22 Jahren ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft aus Genua. Der junge Spieler gehört seit der U17 zum früheren Serie-A-Verein. Der Spanier wurde zuvor in seiner Heimat ausgebildet, zuerst bei Espanyol Barcelona und anschließend bei Sant Andreu. Im Jahr 2021 gab er dann gegen die AS Rom sein Debüt in der höchsten italienischen Spielklasse.

Sein Spielerprofil entspricht der in den letzten Jahren häufig diskutierten »Holding Six«, bei der der Sechser die Rolle eines Abräumers direkt vor der Dreier- oder Viererkette einnimmt und dies mit einer guten Spieleröffnung verbindet. Yepes führt seine meisten Zweikämpfe im Defensivdrittel, was seine Rolle als tiefe Sechs unterstreicht. Trotz seiner für einen Sechser eher geringen Körpergröße von 1,70 m hält er körperlich problemlos mit und ist einer der besten Abräumer der Liga. Durch kluge Positionierung fängt er Bälle ab und leitet die Phase des Umschaltens auf eigenen Ballbesitz ein. Auch die 58 % gewonnenen Luftduelle sprechen für die Intelligenz des Spielers, sich in gute Positionen für direkte Duelle mit seinen Gegenspielern zu bringen, obwohl er körperlich unterlegen scheint.

Im Ballbesitz zeigt Yepes seine Stärken besonders im vertikalen Spiel nach vorn. Gerade über mittlere oder längere Distanzen weist der Mittelfeldspieler solide bis gute Statistiken auf und versucht damit, Räume zu überbrücken. Yepes fungiert gewissermaßen als »Quarterback« seiner Mannschaft im Ballbesitz.

Meiner Meinung nach könnte Yepes schon kurzfristig einen Vereinswechsel in die Serie A, Bundesliga oder Ligue 1 vollziehen. Die Qualität, dort einer Mannschaft zu helfen, spreche ich ihm zu. Allerdings denke ich, dass der Sechser nicht mehr allzu weit von seinem maximalen Potenzial entfernt ist und nicht mehr über viel Entwicklungsspielraum verfügt.

In der Metrik »Progressive Passes« misst sich der Spanier mit den besten in Europa (Quelle: datamb.com)


Tommaso Berti ist der beste U23-Spielmacher der Serie B. Er wurde bei seinem Heimatverein Cesena ausgebildet und ist diesem – mit Ausnahme einer einjährigen Leihe zur U19 des AC Florenz – bis heute treugeblieben. In den ersten vier Ligaspielen der Saison konnte er bereits ein Tor erzielen und zwei weitere vorbereiten.

In diesen vier Spielen hat Berti nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht und mit seiner überragenden Übersicht geglänzt. Pro 90 Minuten spielt er 3,06 Großchancen heraus und legt 0,68 Tore vor – ein Beleg für seinen hohen Fußball-IQ. Er kann sich den Ball auch tief abholen, kreiert dann von der Achter-oder Sechserposition aus und wird aktiv zum Ballträger. Der 20-Jährige verfügt zudem über ein ausgezeichnetes Gespür für freie Räume, wodurch er entweder in gute Abschlusspositionen kommt oder weitere Chancen kreieren kann. Aufgrund seiner guten Technik ist sein Abschluss ebenfalls sehr solide, was ihn auch, obwohl er eigentlich eher der Vorbereiter ist, selbst zu einer Torgefahr macht. In der Arbeit gegen den Ball finde ich auch unterschätzt: Im Gegenpressing zeigt er ein gutes Gespür für das Anlaufen des Gegners und kann dadurch effektiv Bälle zurückerobern. Trotz alledem würde es nicht schaden, wenn er noch ein wenig mehr Masse gewinnt, um gegen den Ball noch etwas besser zu werden.

Wenn ich gefragt werden würde, welchem der vorgestellten Serie-B-Talente ich den größten Sprung zutraue, würde ich Berti nennen. Aufgrund seiner hohen Spielintelligenz scheinen seinem Potenzial kaum Grenzen gesetzt und je mehr Erfahrung er sammelt, desto besser wird er. Viele Clubs aus der Serie A, Bundesliga, La Liga und Ligue 1 sollten ihn im Auge behalten und bei Bedarf eines Spielmachers versuchen, ihn zu verpflichten.

Im Strafraum legt er das Tor für seinen Mitspieler, der auf den zweiten Pfosten einläuft, auf. (Quelle: https://youtu.be/qFl-OmnTGNI)


Der letzte Spieler, den wir in unserem ersten Teil der Ligenserie vorstellen, ist ein Stürmer – Alexander Lind. Er spielt seit dieser Saison für Pisa und hat gegen Ende der Transferphase seinem Jugendclub Silkeborg IF den Rücken gekehrt, um den nächsten Karriereschritt zu wagen. Bei Silkeborg erzielte er in der letzten Saison zehn Tore und war auch beim Saisonstart 24/25 noch dabei, wo er in den ersten beiden Spielen ebenfalls zweimal traf. In der ersten Länderspielpause konnte er sich dann auf die Aufgaben mit seinem neuen Club vorbereiten.

Lind bringt ein nahezu komplettes Stürmerpaket mit und ist eher als klassische Neun zu bezeichnen, auch wenn ich ihm die Entwicklung zu einer 9,5 zutraue. Der Däne überzeugt mit seinem kräftigen Abschluss und ist ein guter Vollstrecker, was sich hervorragend mit seiner Kopfballstärke ergänzt. Sein Profil wird zudem durch seine gute Physis charakterisiert, die es ihm erleichtert, sich gegen gegnerische Verteidiger durchzusetzen. Auch seine Grundathletik ist für einen eher physischen Stürmer beachtlich. Bemerkenswert ist auch seine Fähigkeit, sich auf engem Raum zu bewegen. In Eins-gegen-eins- oder Eins-gegen-zwei-Situationen zeigt Lind ruckartige Bewegungen, mit denen er sich Raum für Torabschlüsse verschafft. Sein Kombinationsspiel mit Mitspielern ist solide, könnte aber noch ausgebaut werden, weil der Angreifer sich situativ noch stärker am Zusammenspiel seiner Mannschaft beteiligen könnte. Zudem wäre in Zukunft mehr Konstanz nötig, da seine Leistungen noch zu schwankend sind. Er lebt aktuell zu viel von Stretches in der Saison, in denen er »heißläuft«, aber auf die er wieder daraufhin »abkühlt«.

Ich setze große Hoffnungen in Linds Zukunft, da er meinem bevorzugten Stürmerprofil entspricht. Seinen Wechsel nach Pisa halte ich für einen spannenden Schritt. In einer etwas kleineren Liga bei einem Aufstiegsfavoriten kann er sich hervorragend weiterentwickeln. Pisa setzt ohnehin auf einen relativ jungen Kader und steht nach vier Spielen an der Tabellenspitze.


Unterschätzt die Serie B nicht!

Wie ihr seht, bietet die zweite italienische Liga einige interessante Talente. Im vergangenen Jahr sind gleich drei Mannschaften mit Parma, Venedig und Como aufgestiegen, die mit nachhaltiger Arbeit versuchen werden, sich in der Serie A zu etablieren. Bei diesen Aufsteigern spielen vielversprechende Spieler wie Adrian Bernabe, Dennis Man, Gianluca Busio und Nico Paz, die jeder Scout auf dem Zettel haben sollte. Vielleicht folgen ja der eine oder andere Spieler aus unserem Artikel diesem Weg, und wir sehen sie bald in der Serie A oder anderen Top-Ligen.