Bence Dárdai

Er ist Teil einer der populärsten Fußballfamilien in Europa und insbesondere bei uns in Deutschland – nachdem sein Vater Pál auf eine Karriere bei Hertha als Spieler und Trainer zurückblicken kann, seine Brüder Palkó und Márton ebenfalls in Berlin Profifußball spielen, ist seit dem vergangenen Sommer auch Bence Dárdai in der Bundesliga angekommen. Bence Dárdai wurde als jüngster Sohn am 24. Februar 2006 in Berlin geboren und bekam den Fußball bei seiner Familie in die Wiege gelegt. Genauso wie der Verein – Bence spielte nämlich seit seinem elften Lebensjahr für Hertha BSC, durchlief jegliche Jugendmannschaften der »Alten Dame«, bis er 2023 das erste Mal für die Profimannschaft in der zweiten Bundesliga auflief. Im letzten Sommer schloss er sich nach Auslaufen seines Vertrags dem VfL Wolfsburg an.

Zunächst wurde erwartet, dass der 19-Jährige zwischen U19 und Profimannschaft pendeln oder möglicherweise verliehen werden würde. Doch Dárdai überzeugte Wolfsburg-Trainer Ralph Hasenhüttl und etablierte sich als fester Bestandteil des Kaders. Nach anfänglichen Kurzeinsätzen entwickelte er sich während der Hinrunde zunehmend zum Stammspieler und rotierte seither zwischen Startelf und Bank. Dabei gelang ihm bereits sein erstes Bundesliga-Tor im Hinspiel gegen den 1. FC Heidenheim, zudem bereitete er drei Treffer der »Wölfe« vor. Seine sonstigen Leistungen schwanken noch und sind schwer einzuschätzen, da er zuletzt auf der ungewohnten Sechserposition eingesetzt wurde – dies, um mehr Ballsicherheit im defensiven Zentrum des europäisch ambitionierten Teams zu gewährleisten.

Dárdai erzielte in Heidenheim nach einem Standard das 1:0 für den VfL Wolfsburg, welches auch sein erstes Tor in Deutschlands höchster Spielklasse war. (FC Heidenheim – VfL Wolfsburg | Bundesliga, 10. Spieltag Saison 2024/25 | sportstudio)

Bence Dárdai – der nächste Spielmacher aus deutscher Ausbildung?

Dárdai ist grundsätzlich als Box-to-Box-Achter bzw. Spielmacher einzuordnen und zeigt seine größten Qualitäten im letzten Drittel. Im Vergleich zu anderen U21-Spielern aus den besten sieben Ligen weist er die siebthöchste Quote bei Pässen in den Strafraum auf und verfügt über eine hervorragende Übersicht – ein klares Indiz für seine Qualitäten als Spielgestalter. Auch wenn sein progressives Spiel noch ausbaufähig ist, sucht er stets den Weg nach vorn. Beim Ballcarrying besteht noch Verbesserungspotenzial, wobei er ohnehin eher als »Pass-first-Mittelfeldspieler« einzuordnen ist. Seine Abschlussqualitäten sind solide – er scheut sich nicht, aus verschiedenen Positionen den Torabschluss zu suchen, und stellt dank seiner Größe auch in der Luft eine Torgefahr dar. Seine größte Stärke liegt in seinem Gespür, die richtigen Räume zu finden und sich anspielbar zu machen. Bemerkenswert ist zudem seine hohe Arbeitsrate, die sich sowohl in Läufen ohne Ball im eigenen Ballbesitz als auch im Defensivverhalten zeigt. Ein weiterer positiver Punkt seines Spiels ist seine Vielseitigkeit, auch wenn er eher nicht als Sechser spielen sollte.

Der neue ungarische Nationalspieler zeigt gute Qualitäten im Defensivverhalten und antizipiert Spielsituationen hervorragend. Dárdai überzeugt zudem als Pressingspieler, gewinnt Zweikämpfe dank präzisem Timing und setzt seine bereits bundesligataugliche Physis effektiv in Duellen ein.


Spielerprofil

Position

ZM
OM
DM

Spielstil

Bence Dárdai ist ein Box-to-Box Mittelfeldspieler, der neben soliden technischen Fähigkeiten auch defensive Qualitäten besitzt. Hohe Laufintensität und gute Übersicht für den letzten Pass sowie hohe Spielintelligenz. Aktive Bewegungen zwischen den Linien und sein Positionsspiel im letzten Drittel machen ihn stets anspielbar. Fehlende Top-Level-Technik führt zu Anfälligkeiten in Drucksituationen.

SaisonWettbewerbEinsätze (Minuten)Tore (Vorlagen)Sofascore-Rating
24/25Bundesliga16 (953)1 (3)6.75

Spielszenen


Bewertung

Stärken

+ Pressing
+ Off-Ball-Movement
+ Arbeitsrate

Schwächen

– Progressivität
– Konstanz
– Lange Bälle

Fazit

Spielerisch hat Bence Dárdai nicht immer das Niveau, das für einen Bundesligisten mit Europaambitionen erforderlich ist – was bei seiner ersten Profistation durchaus normal ist. Mit mehr Einsatzzeit in seiner natürlichen Position, sei es als Box-to-Box-Spieler oder als Zehner in einem dominanten Team, wird er diese Qualität aber möglicherweise entwickeln können.

Bewertung

3.0

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